In den letzten Wochen hat sich ein besorgniserregender Trend in Bruck abgezeichnet: Zwei weitere lokale Betriebe werden ihre Türen für immer schließen. Dieses Phänomen ist nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust für unsere Gemeinde, sondern auch ein heiß diskutiertes Thema in den sozialen Medien. Die Kommentarspalten sind gefüllt mit Meinungen, die Beiträge werden geteilt und diskutiert – doch bei all dem Lärm scheint eine wesentliche Komponente unterzugehen: unser eigenes Einkaufsverhalten.
Es ist einfach, den Finger auf die Stadtverwaltung oder die Betriebe selbst zu zeigen. Kritik an den Öffnungszeiten ist lautstark, doch die Ironie, dass viele selbst nicht an bestimmten Tagen arbeiten wollen oder können, taucht in so manchen Kommentaren auf. Der Fachkräftemangel wird als Argument herangezogen, doch selten werden Lösungsansätze diskutiert. Stattdessen wird die Stadt schlechtgemacht, ohne konstruktive Ideen einzubringen.
Der Onlinehandel wird als Sündenbock präsentiert, aber die Diskussion darüber, warum ein kleiner Händler nicht mit den Online-Riesen mithalten kann, bleibt oberflächlich. Die Realität ist, dass der lokale Handel in einem Teufelskreis gefangen ist: Kunden suchen das persönliche Beratungsgespräch vor Ort, kaufen dann aber beim günstigeren Online-Anbieter. Das Risiko tragen die Unternehmer: Sie investieren in Ware und Personal, doch wenn der Kunde nicht kauft, bleibt der Verlust.
Als Unternehmer in Bruck wünsche ich mir ein Umdenken. Jeder von uns sollte sich fragen, welche Konsequenzen es hat, wenn wir vor Ort nicht einkaufen. Es geht nicht nur um den Erhalt von Arbeitsplätzen oder die Vielfalt im Stadtbild. Es geht um unsere Gemeinschaft, um Unterstützung und darum, Verantwortung für unsere Entscheidungen zu übernehmen.
Wir müssen erkennen, dass jeder geschlossene Laden ein Stück unserer lokalen Identität mitnimmt. Es ist Zeit, dass wir nicht nur reden, sondern handeln. Unterstützen wir unsere lokalen Betriebe, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten – denn nur so können wir die Welle der Schließungen stoppen und Bruck als lebendigen Ort erhalten.
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