Erfolgreiches Netzwerken: Ein systematischer und planbarer Ansatz – Rückblick auf meine besuchte Netzwerkschulung

Die Netzwerkschulung vergangene Woche wurde von Christian Dvorak geleitet. Mit seiner langjährigen Erfahrung brachte er den Teilnehmer:innen bei, wie Netzwerken als systematische und planbare Aktivität umgesetzt werden kann. Dabei betonte er die Wichtigkeit, regelmäßig Zeit in den Aufbau und die Pflege von Kontakten zu investieren und das Netzwerken als strategisches Werkzeug zu sehen, um nachhaltige geschäftliche Beziehungen zu schaffen.

Christians praxisorientierter Ansatz und seine fundierten Einblicke halfen den Teilnehmer:innen, ihre eigene Netzwerkarbeit zu hinterfragen und neu zu strukturieren. Sein Erfolg als Unternehmer und seine Fähigkeit, Netzwerke zielgerichtet aufzubauen, sind das Resultat jahrelanger Praxis und Planung. Sein Leitgedanke: Netzwerken passiert nicht zufällig – es muss aktiv und bewusst verfolgt werden.

Wer mehr über seine Arbeit und seine Methoden erfahren möchte, kann ihn über LinkedIn kontaktieren.

Der Perspektivenwechsel: Netzwerken als ständige Aufgabe

Ein zentrales Thema der Schulung war der Perspektivenwechsel im Networking-Prozess. Anstatt Netzwerken als spontane oder zufällige Aktivität zu sehen, wurde betont, dass es vielmehr eine kontinuierliche und systematische Aufgabe ist, die fest in den Geschäftsalltag integriert werden sollte. Regelmäßigkeit ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Um dies umzusetzen, empfahl der Trainer, sich regelmäßig folgende Fragen zu stellen:

  • Was war in den letzten Jahren die wertvollste Empfehlung, die ich erhalten habe?
  • Welcher Kontakt war für mich besonders spannend oder bemerkenswert?
  • Was bringe ich mit, das andere an mir spannend finden?
  • Wer sind meine wichtigsten Kontakte, und wie kann ich diese Beziehungen weiter ausbauen?
  • Welche Faktoren hemmen Empfehlungen, und wie kann ich diese Hindernisse beseitigen?

Diese Fragen helfen dabei, das eigene Netzwerk ständig zu hinterfragen und zu optimieren, sowie klarer zu definieren, wie man für andere wertvoll sein kann.

Die 70-20-10-Regel im Networking

Ein weiteres spannendes Konzept, das in der Schulung vorgestellt wurde, ist die 70-20-10-Regel. Diese Regel teilt die Zeit, die man in Networking investiert, in drei Kategorien auf:

  • 70% der Zeit sollten darauf verwendet werden, anderen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.
  • 20% der Zeit sollte man dafür nutzen, eigene Ideen einzubringen und zu präsentieren.
  • 10% der Zeit sollte man aktiv darum bitten, selbst Unterstützung zu bekommen.

Durch diese Aufteilung wird sichergestellt, dass Networking nicht nur einseitig ist, sondern auf einem ständigen Geben und Nehmen basiert. Diese Balance ist entscheidend, um langfristig vertrauensvolle und tragfähige Beziehungen aufzubauen.

Das VCP-Modell: Sichtbarkeit, Glaubwürdigkeit und Profitabilität

Ein weiteres zentrales Thema der Schulung war das VCP-Modell, welches die Phasen des Netzwerkausbaus beschreibt:

  1. Visibility (Sichtbarkeit) – Zunächst muss man sichtbar sein. Das bedeutet, dass man regelmäßig an Networking-Veranstaltungen teilnimmt und aktiv den Kontakt zu anderen sucht.
  2. Credibility (Glaubwürdigkeit) – Sobald man sichtbar ist, geht es darum, Glaubwürdigkeit aufzubauen. Das geschieht durch Zuverlässigkeit, Fachkompetenz und die Fähigkeit, Empfehlungen oder Hilfe wirklich umzusetzen.
  3. Profitability (Profitabilität) – Im letzten Schritt wird das Netzwerk profitabel, indem Empfehlungen und Beziehungen konkrete Geschäftsmöglichkeiten oder Zusammenarbeit generieren.

Dieser Prozess erfordert Geduld und kontinuierliches Engagement, aber er ist essenziell, um aus einem Netzwerk tatsächlichen geschäftlichen Nutzen zu ziehen.

Warum sind konkrete Suchaufträge so wichtig?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Schulung war die Bedeutung von konkreten Suchaufträgen. Ein Suchauftrag ist eine präzise formulierte Anfrage, bei der man das Netzwerk um eine bestimmte Empfehlung oder Hilfe bittet. Dabei ist es essenziell, dass der Suchauftrag klar und spezifisch ist, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass das Netzwerk tatsächlich helfen kann.

Ein guter Suchauftrag sollte immer die folgenden Elemente enthalten:

  • Firma: Zu welchem Unternehmen brauche ich einen Kontakt?
  • Person: Wer ist der entscheidungsbefugte Ansprechpartner?
  • Bedarf: Welchen konkreten Bedarf hat der Kunde, und wie kann ich ihn erfüllen?

Die Schulung betonte auch, dass das Abarbeiten von Suchaufträgen, das Zuhören und das Aufschreiben von Empfehlungen entscheidend dafür sind, das Networking effektiv zu gestalten. Ein gut vorbereiteter Suchauftrag ermöglicht es, das eigene Netzwerk gezielt und effizient zu nutzen.

Hemmschwellen und Herausforderungen im Networking

Eine wichtige Diskussion in der Schulung drehte sich um die Hemmschwellen, die bei der Generierung von Empfehlungen entstehen können. Oftmals scheitert es daran, dass Empfehlungen nicht ausreichend durchdacht oder formuliert sind, oder dass es keine klaren Informationen gibt, um den Kontakt herzustellen. Ebenso wurde diskutiert, dass viele Unternehmer oft zu zurückhaltend sind, Namen direkt zu nennen oder spezifisch nach einer Person zu fragen, die ihnen weiterhelfen könnte.

Die Lösung: Mut und Klarheit. Es ist entscheidend, direkt zu fragen und keine Scheu zu haben, konkrete Personen anzusprechen oder gezielte Suchaufträge zu formulieren.

Das Zwiebel-Modell: Netzwerke auf verschiedenen Ebenen

Eine interessante Visualisierung, die während der Schulung verwendet wurde, war das Zwiebel-Modell des Netzwerks. Dieses Modell beschreibt, wie Netzwerke auf verschiedenen Ebenen aufgebaut sind:

  • Primäres Netzwerk: Das unmittelbare Umfeld, wie Familie, Freunde, enge Geschäftspartner.
  • Sekundäres Netzwerk: Kunden, Lieferanten und weniger enge Kontakte, die dennoch wichtig sind.

Um ein stabiles Netzwerk aufzubauen, ist es essenziell, diese verschiedenen Ebenen zu erkennen und zu pflegen.

Zusammenfassung: Netzwerken als unternehmerische Pflicht

Die Netzwerkschulung bot zahlreiche nützliche Werkzeuge, um Networking effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Vom regelmäßigen Überprüfen des eigenen Netzwerks über die systematische Anwendung der 70-20-10-Regel bis hin zu klaren Suchaufträgen – die Erkenntnisse dieser Schulung sind für Unternehmer:innen von unschätzbarem Wert.

Netzwerken ist nicht nur eine Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, sondern eine unternehmerische Pflicht, die aktiv verfolgt werden sollte. Wenn wir systematisch und gezielt netzwerken, können wir nicht nur kurzfristige Erfolge erzielen, sondern auch langfristig starke Geschäftsbeziehungen aufbauen.